Registrieren von Haustieren

Seit dem 1. März 2009 gibt es die Registrierungspflicht für Hunde in Sachsen-Anhalt. Jeder Hund ab einem Alter von sechs Monaten muss also gechippt werden. Vielen Hundebesitzern ist nicht klar, dass sie gegen das Gesetz verstoßen, wenn ihr Hund nicht gechippt ist. Tatsächlich können aber Bußgelder bis zu 500 Euro erhoben werden.

Das Chippen von Hunden sollte man aber nicht als lästige Pflicht ansehen, sondern als Schutz für das geliebte Haustier. Ist Ihr Haustier gechippt und registriert, wird es unverwechselbar. Sollte Ihr Tier einmal weglaufen, kann es so schnell wieder an Sie zurückvermittelt werden. Deshalb ist vor allem auch ein Chippen und Registrieren von Katzen sinnvoll, da diese viel häufiger weglaufen als Hunde.

Den Chip kann nur ein Tierarzt setzen. Mit dem Chippen allein ist es aber noch lange nicht getan. Sie müssen Ihr Tier auch unbedingt registrieren. Das geht ganz einfach und kostenlos. Unter

 

www.tasso.net/Tierschutz/Registrierung

 

können Sie Ihr Haustier schnell, einfach und vor allem kostenlos registrieren. Die Registrierung übernimmt nicht der Tierarzt oder der Züchter für Sie. Das muss der Besitzer unbedingt selbst erledigen. Es dauert aber wirklich nur wenige Minuten.

Tun Sie was für den Schutz Ihres Haustiers! Sonst kommt es vielleicht nie wieder zu Ihnen zurück.

Wir fassen hier alle Schritte zum sicheren Tier für Sie in Kurzform zusammen:

 

1)      Zum Tierarzt gehen und das Haustier chippen lassen. Das dauert nur wenige Minuten  und ist vor allem auch für Katzen zu empfehlen.

2)      Der Tierarzt händigt Ihnen die 15-stellige Nummer des Transponders in Ihrem Haustier aus.

3)      Mit dieser Nummer www.tasso.net/Tierschutz/Registrierung im Internet besuchen.

4)      Auf „Registrieren Sie Ihr Haustier jetzt kostenlos“ klicken.

5)      Die 15-stellige Transpondernummer eingeben. (Es wird geprüft, ob Ihr Tier bereits registriert ist. Was es natürlich nicht ist, wenn Sie das noch nicht gemacht haben.)

6)      Tier einfach, schnell und kostenlos mit folgenden Angaben registrieren:

a.       Ihr Name

b.      Ihre Adresse

c.       Ihre Telefonnummer­

d.      Name Ihres Tieres

e.      Art Ihres Tieres

7)      Die Daten auf dem Anmeldeformular kontrollieren und das Formular absenden.

8)      Fertig! Ihr Tier ist nun  registriert.

9)      Etwa zwei Wochen später bekommen Sie Post von der Tasso mit Ihrem Haustierausweis und einer Tasso-Marke.

10)   Vergessen Sie nicht, der Tasso auch Datenänderungen mitzuteilen, z. B. wenn Sie umziehen oder sich Ihre Telefonnummer ändert! Das geht ebenfalls schnell und kostenlos online oder per Post über das Änderungsformular, das die Tasso gleich zusammen mit dem Haustierausweis zusendet.

 

Um das Chippen und Registrieren ranken sich noch so einige Mythen, die hier ausgeräumt werden sollen.

 

Mythos Nummer 1: Das Einsetzen des Chips tut dem Tier weh.

 

Nein, da können Sie ganz beruhigt sein. Der Mikrochip, häufiger Transponder genannt, ist ein winziges Stäbchen. Es hat eine Größe von gerade mal 12 x 2 Millimetern. Also in etwas die Länge einer Ein-Cent-Münze, nur eben sehr viel schmaler. Der Transponder ist so klein, dass er vom Tierarzt mit Hilfe einer Spritze gesetzt wird. Die übliche Stelle für das Chippen ist am Hals links. Außer einem kleinen Stich wird Ihr Tier nichts spüren.

 

Mythos Nummer 2: Auf dem Chip sind alle Daten des Halters gespeichert.

 

Nein, auf dem Transponder ist lediglich eine 15-stellige Nummer abgespeichert. Diese Nummer wird nur ein einziges Mal vergeben, macht Ihr Tier also unverwechselbar. Allerdings nützt die Nummer gar nichts, wenn sie nicht auch bei der Tasso registriert wurde.

Die Registrierung kann absolut kostenlos über die Tasso, aber auch unter www.registrier-dein-tier.de über den Deutschen Tierschutzbund erfolgen. Die Anmeldung dauert nur wenige Minuten. Sie ist online, aber auch per Post möglich. Einige Tage nach der Registrierung bekommt man einen schicken Haustierausweis zugesandt. Auf diesem findet man auch alle wichtigen Kontaktdaten zur Tasso oder zum Deutschen Haustierregister.

Ihre persönlichen Daten sind bei der Tasso und beim Deutschen Tierschutzbund übrigens absolut sicher. Wird Ihr entlaufenes Tier gefunden, werden Sie von einem Mitarbeiter der Tasso informiert, Ihre persönlichen Daten werden nur auf Ihren expliziten Wunsch weitergegeben.

 

Mythos Nummer 3: Mit dem Chip kann man das Tier orten.

 

Nein, das kann man nicht. Der Transponder hat keine eigene Stromquelle. Er gibt dementsprechend auch kein Signal ab. Man kann den Hund also nicht per GPS am heimischen Computer oder Laptop verfolgen oder seinen Aufenthaltsort herausfinden, wenn er weggelaufen ist.

 

Mythos Nummer 4: Der Chip strahlt und verursacht Krebs.

 

Wie schon im vorherigen Punkt erklärt, hat der Transponder keine Stromquelle, er kann also nicht strahlen und so Krebs verursachen oder Ihrem Haustier schaden.

 

Mythos Nummer 5: Der Chip muss nach einer Weile ausgetauscht werden.

 

Nein, da er keine Stromquelle hat, bleibt der Chip ein Leben lang funktionstüchtig. Seine Batterie kann sich nicht entleeren, denn es ist keine drin.

 

Mythos Nummer 6: Der Chip wandert.

                                    

Nein, auch da können Sie ganz beruhigt sein. Der Transponder wiegt gerade mal zwei Gramm. Das ist viel zu leicht, als dass er irgendwohin wandern könnte. Horrorgeschichten, dass der Chip ins Gehirn oder ins Herz wandern könnte, sind absoluter Quatsch. Der Chip befindet sich nach dem Einsetzen zwischen der Haut und dem Fettgewebe. Von dort aus kann er niemals in eine Blutbahn gelangen und schon gar nicht bis zum Gehirn oder Herzen.

 

 

Einige Tierbesitzer haben vielleicht trotzdem noch Fragen, die wir nicht unbeantwortet lassen wollen.

 

Frage Nummer 1: Warum sollte ich mein Haustier registrieren?

 

Damit Ihr Haustier unverwechselbar wird, wenn es Ihnen einmal davonlaufen sollte. Diese Gefahr sollte man nicht unterschätzen. Sowohl Hunde als auch Katzen erschrecken sich leicht vor lauten Geräuschen, wie Silvesterraketen, Motorrädern, Rasenmähern, Autohupen und anderen Geräuschen, die uns ständig im Alltag begegnen. Gerade Hunde können auch mal entlaufen, wenn sie eine läufige Hündin riechen oder Wild verfolgen. Auch Freigängerkatzen können in der Paarungszeit schnell mal verschwinden.

Wir Mitarbeiter vom Bernburger Tierheim stellen fest, dass viele Hunde mittlerweile gechippt sind, aber nicht registriert. Wir betonen noch einmal: Ohne eine Registrierung ist der Transponder nutzlos!

Katzen sind leider so gut wie nie gechippt und registriert, obwohl es gerade hier sinnvoll wäre, denn Katzen laufen noch viel häufiger weg als Hunde.

Man muss sich immer klar machen: Kommt ein nicht registriertes Haustier zu uns ins Tierheim, ist es für uns fast unmöglich, das Tier wieder seinem Besitzer zuzuordnen. Das geht nur, wenn die Besitzer uns anrufen und uns mitteilen, dass ihnen ein Tier entlaufen ist. Ansonsten ist es für uns unmöglich, das Tier wieder in sein Zuhause zu vermitteln.

Vergessen Sie auch nicht: Es geht nicht nur um Ihr heimisches Tierheim. Vielleicht fahren Sie mit Ihrem geliebten Haustier auch mal in den Urlaub. Wie wollen Sie dort Ihr Haustier wiederfinden, wenn es Ihnen fortläuft und Sie es nicht registriert haben. Das ist unmöglich.

 

Frage Nummer 2: Wann sollte ich mein Tier registrieren?

 

So früh wie möglich. Da das Chippen einfach und schnell geht, kann der Tierarzt sowohl bei Hunden als auch bei Katzen das Chippen schon nach wenigen Lebenswochen durchführen. Auch Pferde, Frettchen und  ältere Tiere können problemlos gechippt werden.

Hundebesitzer müssen ihren Hunde spätestens bei Eintritt in den siebenten Lebensmonat gechippt haben, sonst verstoßen sie gegen das Gesetz.

Aber nicht vergessen: Ohne Registrierung nützt der Chip überhaupt nichts. Also unbedingt den Chip dann auch bei Tasso oder im Deutschen Haustierregister registrieren. Das machen Sie ganz einfach mit der Chipnummer, die Sie von Ihrem Tierarzt bekommen. Die Anleitung dazu finden Sie in zehn einfachen Schritten weiter oben.

 

Frage Nummer 3: Wer übernimmt die Registrierung nach dem Chippen?

 

Dafür ist einzig und allein der Besitzer verantwortlich. Das macht weder der Tierarzt, noch der Züchter.

 

Frage Nummer 4: Besser chippen oder besser tätowieren?

 

Am Ende bleibt es jedem Haustierbesitzer selbst überlassen. Wir würden jedoch den Haustierchip empfehlen, da eine Tätowierung viele Nachteile mit sich bringt:

  1. Für die Tätowierung muss Ihr Tier unter Vollnarkose gelegt werden.
  2. Eine Tätowierung ist teurer als das Chippen.
  3. Die Nummer bei einer Tätowierung wird zufällig gewählt, sie muss also nicht eindeutig sein.
  4. Tätowierungen können verblassen.
  5. Für eine Tätowierung gibt es keine einheitliche Stelle. Sie müssen also Glück haben, dass der Finder Ihres Haustieres nach der Tätowierung sucht.
  6. Seit 2012 ist eine Tätowierung bei Auslandsreisen, auch innerhalb der EU, nicht mehr zulässig.
  7. Manche Tiere sind für eine Tätowierung zu klein.
  8. Eine Tätowierung ist nicht fälschungssicher.
  9. Eine Tätowierung ist sehr schmerzhaft für das Tier, nicht nur während des Eingriffs, sondern auch während des Heilungsprozesses.

 

Frage Nummer 5: Muss mein Haustier für den Urlaub gechippt sein?

 

Wenn Sie ins Ausland reisen wollen, auch innerhalb der EU, ist es seit 2012 Pflicht, dass Hunde, Katzen und Frettchen gechippt und registriert sind.

 

Frage Nummer 6: Wie funktioniert das Auslesen des Chips?

 

Das ist nur mit speziellen Lesegeräten möglich. Diese sind sehr teuer und liegen deshalb nur in Tierheimen, bei Tierärzten, bei manchen Ordnungsämtern und Feuerwehren vor. Das Lesegerät wird kurz über den Hals des Tieres gehalten und erkennt damit die Nummer des Chips. Das Tier selbst merkt davon gar nichts.

Mit dieser Chipnummer können wir Tierheimmitarbeiter bei der Tasso oder dem Deutschen Haustierregister nachfragen, ob das Tier registriert ist. Die Kontaktdaten des Besitzers erhalten wir nur mit dessen Erlaubnis. Haben wir die Daten, können wir das Tier sofort wieder nach Hause bringen. Bekommen wir die Daten nicht, informiert die Tasso oder der Deutsche Tierschutzbund den Besitzer und er kann sich sein Haustier bei uns abholen.

 

Frage Nummer 7: Was passiert, wenn mein Haustier von einer Privatperson gefunden wird?

 

Eine Privatperson hat natürlich kein Chiplesegerät zur Hand. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass diese Person entweder das Tierheim oder das zuständige Ordnungsamt verständigt.

Tasso und der Deutsche Tierschutzbund haben aber auch für den Fall vorgesorgt, wenn Ihr Tier einfach einem anderen Spaziergänger in die Arme läuft oder vielleicht auf einem entfernten Grundstück auftaucht.

Nach der Registrierung bekommen Sie neben Ihrem Haustierausweis auch eine Marke, etwa so groß wie eine Hundesteuermarke, zugesandt. Diese befestigen Sie einfach am Halsband Ihres Haustieres. Auf dieser Marke befinden sich eine sechsstellige Nummer und eine Telefonnummer. Ruft der Finder Ihres Haustieres nun diese Telefonnummer an und gibt die sechsstellige Nummer durch, wird die Tasso bzw. der Deutsche Tierschutzbund Sie ebenfalls informieren, wo Sie Ihr Haustier abholen können.

Auch unter diesen Umständen werden Ihre Daten nicht ohne Ihren Wunsch an Dritte weitergegeben.

Sollte Ihr Haustier die Marke verlieren, bekommen Sie problemlos eine neue zugesandt, wenn Sie dies der Tasso bzw. dem Deutschen Haustierregister mitteilen.

 

Frage Nummer 8: Besser registrieren oder einen Adressanhänger?

 

Unbedingt chippen und registrieren! Ein Adressanhänger geht sehr schnell verloren, wenn Ihr Haustier wirklich auf Erkundungstour geht und Ihnen abhandenkommt. Das gilt natürlich auch für eine Tasso-Marke, aber hier bekommen Sie nicht nur kostenlosen Ersatz, ihre Daten sind auch geschützt vor Missbrauch durch Dritte. An die Daten in oder auf einem Adressanhänger kommt jeder heran.

Wer damit kein Problem hat, fährt auch mit einem Adressanhänger nicht schlecht. Trotzdem ist das Chippen und Registrieren unverzichtbar. Verliert Ihr Haustier sein Halsband, ist auch der Adressanhänger weg. Einen Chip kann Ihr Tier niemals verlieren.

 

Frage Nummer 9: Was tun, wenn sich meine Kontaktdaten ändern?

 

Was sich bei vielen Menschen häufig ändert, woran aber die wenigsten bewusst denken, ist die Handy- oder Festnetznummer. Nicht vergessen kann man natürlich einen Umzug. Teilen Sie solche Änderungen unbedingt der Tasso oder dem Deutschen Haustierregister unverzüglich mit, damit Sie auch erreichbar sind, sollte Ihr entlaufenes Tier gefunden werden.

Beim Tod Ihres geliebten Tieres bitten die Tasso und der Deutsche Tierschutzbund um eine Abmeldung Ihres Tieres.

All diese Änderungen sind ebenfalls schnell und einfach online oder per Telefon erledigt. Man kann es aber auch per Post machen. Die Tasso sendet nach der Registrierung Ihres Tieres automatisch ein Änderungsformular mit.

 

Die Tasso erreichen Sie 24 Stunden am Tag unter der:  06190/ 937300

Die 24-Stunden-Hotline des Deutschen Haustierregisters lautet: 0228/ 6049635

 

Übrigens arbeiten Tasso und das Deutsche Haustierregister auch zusammen, wenn es um das Wiederfinden von Haustieren geht.

Noch viel mehr Informationen finden Sie auch auf den Internetseiten:

www.tasso.net oder www.registrier-dein-tier.de

Beide Institutionen bieten auf Ihren Internetseiten nämlich noch mehr Service rund ums vermisste Tier, zum Beispiel das Gestalten und Drucken von Suchplakaten.